Grundpfeiler unserer Pädagogik

Unsere pädagogischen Schwerpunkte im Kindergarten sind:

  • Das täglich wiederkehrende Musizieren mit den Kindern und für die Kinder
  • ein intensives Erleben und Erfahren der Natur
  • ein vielfältiges Bewegungs- und Gestaltungsangebot

Wir ermöglichen den Kindern die für ihre Entwicklung sehr wesentliche tägliche Zeit im Freien. In unserem großen Garten bzw. auch bei Ausflügen in den Wald, wird die Körper- und Bewegungskompetenz gestärkt. So kann die aus unserer Sicht für die kindliche Entwicklung zentrale Sinnespflege in besonderem Maße stattfinden.

Die Orphisch-Musische Erziehung basiert auf der Vertiefung und Weiterentwicklung der Pädagogik Rudolf Steiners. Täglich singen und musizieren wir mit den Kindern, z.B. im morgendlichen Reigen- und Kreisspiel (künstlerische Bewegungsspiele). Auch unsere Feste sind auf besondere Art musikalisch gestaltet. Alle Erziehenden spielen Instrumente und sind musikalisch ausgebildet und auch diesbezüglich in ständiger Fort- und Weiterbildung.

Ebenso pflegen wir  Sprach-und Fingerspiele, im Sinne der Sprachförderung und der Sprachpflege. Ganz selbstverständlich erweitert sich so beim gesunden Kind der Wortschatz und das Sprachgefühl kann gebildet werden.

An bestimmten Kindergartentagen erleben die Kinder frei erzählte oder vorgelesene Geschichten (u.a. einfache Grimms Märchen) und Puppenspiele.

Vorbild und Nachahmung

Der sinnvoll tätige Erwachsene wirkt auf das Kind durch sein Handeln. Täglich bereiten wir in der Gruppe das Frühstück aus biologischen Zutaten zu. Die Kinder können hier im Sinne der Partizipation helfen und, je nach Altersstufe, selbständig Aufgaben übernehmen.

Weitere Tätigkeiten sind: das künstlerische und handwerkliche Gestalten mit hochwertigen und natürlichen Materialien, z.B. Malen mit Wachskreiden und Aquarellfarben, Kneten mit Bienenwachs, kleinere Handarbeiten mit Wolle oder handwerkliches Arbeiten mit Holz. So stellen wir zusammen mit den Kindern Spielzeug selbst her. Damit wird die Geschicklichkeit und auch das Gefühl der Selbstwirksamkeit der Kinder gefördert. Ebenso gestalten und pflegen wir die Räume teilweise gemeinsam mit den Kindern.

Beobachtung und Entwicklung

Bestimmte Dinge für eine feste Altersangabe zu fördern ist nicht unser Ziel. Die geschulte Beobachtung der Erziehenden erfasst die besonderen Entwicklungsschritte jeder kindlichen Individualität und hilft mit künstlerischen Mitteln über manche Hürde hinweg. Dass jedes Kind in ganz persönlicher Weise seine eigenen Schritte gehen darf, wird bewusst im Blick behalten. Der geformte Kindergartentag ist gestaltete Förderung.  Kinderbeobachtungen und Dokumentation im Hinblick auf die Entwicklung bis hin zur Schulreife liegen uns am Herzen. Sie unterstützen und ergänzen unsere pädagogische Arbeit.

Das Spiel des Kindes

Das Spiel des Kindes / das Freispiel
„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“.

Über die ästhetische Erziehung des Menschen – Friedrich Schiller

Das Spiel des Kindes ist der Arbeit des Erwachsenen in seiner Ernsthaftigkeit vergleichbar. Rollenspiele stärken die Phantasie und Kreativität der Kinder, sowie deren Sozialkompetenz. Angeregt wird das kindliche Spiel durch den sinnvoll tätigen Erwachsenen, der dadurch eine anregende Atmosphäre im Raum bzw. in der Natur schafft. Kinder brauchen unserer Erfahrung nach kaum vorgefertigtes Spielzeug, sondern eher geeignete Materialien aus der Natur, Holzklötze, Tücher und Schnüre aus hochwertigen Stoffen.

Rhythmus und Wiederholung

Das Kind im Kindergartenalter erfährt durch die liebevoll begleitenden Bezugsperson Sicherheit und Geborgenheit sowie Orientierung in Zeit und Raum. Auch der Erwerb von Gewohnheiten, z.B. das gemeinsame Frühstück täglich zu einer ähnlichen Zeit (gegen 9:30 Uhr) gehört dazu.

Tages-, Wochen- und Jahreslauf sind deutlich gegliedert. Das Freispiel, das geführte Spiel mit Musik , ein gemeinsames Frühstück, das handwerkliche Angebot, die Zeit im Garten – dies alles gliedert den Tag rhythmisch.

Die Woche bekommt Haltestruktur z. B. durch ein bestimmtes Frühstück an einem festen Wochentag (donnerstags backen wir Brötchen und wir kneten Bienenwachs), an einem anderen Wochentag findet der Waldtag (Ausflug) statt, usw..

Das Jahr selbst wird u.a. durch die christlichen Jahresfeste gegliedert wie z.B. Erntedank, Michaeli, Advents- und Weihnachtszeit sowie Ostern und Johanni. Religiöse Erziehung findet hier in nicht konfessioneller Weise, jedoch einer dem westlichen Kulturkreis gemäßen Grundlage statt.

Zusätzliche Angebote

Eine ausgebildete Eurythmistin wird mit den Kindern, in Begleitung der Erziehenden, voraussichtlich einmal pro Woche eine Eurythmie-Einheit anbieten. Insbesondere für die älteren Kinder ist diese Möglichkeit der Bewegungskunst sehr hilfreich und in vielerlei Hinsicht förderlich… Die Bewegungsfreude und die Phantasie der Kinder werden u.a. durch die bildhafte Sprache und die  Bewegung angeregt.

Eine Kunsttherapeutin wird im Kindergarten in größeren Abständen ergänzend tätig sein.